Rasen für den Nächsten
Wenn der Alarm ertönt, muss es extrem schnell gehen. Für die Fahrer kommt es beim Einsatz auf höchste Konzentration an.
Marktredwitz - Einmal so rasen wie ein Rettungswagenfahrer. Manch einen würde das reizen: Blaulicht an, Gas durchdrücken, rote Ampeln ignorieren. In der Realität ist genau dies Schwerstarbeit. "Nein, eine spezielle Ausbildung zum Rettungs- oder Notarztwagen-Fahrer gibt es nicht, das er gibt sich einfach so",sagt der Leiter des Rettungsdienstes des BRK, Christian Schwarz. Allerdings absolvieren die Sanitäter allegängigen ADAC-Fahrtrainings.
Wenn der Alarm ertönt, tickt die Uhr. Die Einsatzkräfte sind verpflichtet, innerhalb von zwölf Minuten am Ort des Geschehens zu sein - in einem Flächenlandkreis wie Wunsiedel nicht leicht zu erfüllen. Die Sanitäter halten die Hilfsfrist dennoch ein, wie Schwarz sagt. Vor allem in den Städten ist bei der Fahrt durch den dichten Verkehr höchste Konzentration gefordert. "Irgendwann gewöhnt man sich daran, trotz roter Ampeln über die Kreuzung zu fahren. "Natürlich habe jeder Fahrer das Verkehrsgeschehen im Blick. "Die meisten Autofahrer steuern ihren Wagen an den Rand und lassen uns durch, aber es gibt leider andere, die unseren Vorrang nicht einsehen wollen.
"So schnell die Sanitäter auch unterwegs sind, zu schnell darf es dann doch nicht sein. "In der Stadt ist bei 70 Stundenkilometern Schluss, sonst verliert man den Überblick. Und wenn Patienten an Bord sind, ist auch nicht jedes Tempo möglich. Das Fahrzeug schaukelt sich hoch, und das überträgt sich auf die Trage. "Vor Jahren gab es während der Ausbildung in Selb eine Spezial-Prüfung, die auch Christian Schwarz absolviert hat: "Wir mussten mit dem Rettungswagen so schnell wie möglich durch die Stadt fahren. Dabei hatten wir einen halb gefüllten Wassereimer an Bord. Wer keinen Tropfen verschüttet hat, der hatte die Prüfungbestanden."