Jahresabschlussfeier 2016
Helfer tun 380 Jahre Dienst am Nächsten
Der BRK-Kreisverband Wunsiedel ehrt langjährige Mitarbeiter. Die Jubilare und ihre Kollegen blicken auf ein schwieriges Jahr zurück.
Marktredwitz - Wenn Thomas Ulbrich über Zahlen spricht, dann sind diese beeindruckend: 116 Mitarbeiter beschäftigt der Kreisverband Wunsiedel des Bayerischen Roten Kreuzes hauptamtlich. Dazu kommen nach den Worten des Kreisgeschäftsführers noch 62 ehrenamtliche Helfer, die ihren Dienst am Nächsten leisten. Bayernweit stehen Menschen in Not rund 19 000 BRK-Männer und -Frauen zur Seite, davon 1807 Nachwuchskräfte, was einer Ausbildungsquote von acht Prozent entspricht. "Ein beachtlicher Wert", wie Thomas Ulbrich festhielt.
Die Zahlen nannte er bei der Jahresabschlussfeier des BRK-Kreisverbands Wunsiedel. "Wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück", sagte der Geschäftsführer und wies insbesondere auf die Krisenherde in aller Welt hin, vor allem auf die Massenbewegungen von Flüchtlingen in ganz Europa. Thomas Ulbrich erinnerte auch an die vielen Terroranschläge und stellte fest: "Die Welt ist nicht friedvoller geworden." Auch am Deutschen Roten Kreuz gingen die Zeichen der Zeit nicht vorbei. Seit Anfang 2012 hilft die Institution Menschen im kriegsgebeutelten Syrien, trotz schwieriger Sicherheitslage.
Für den Wunsiedler Kreisverband habe es aber auch gute Nachrichten gegeben. Thomas Ulbrich bedankte sich beim BRK-Kreisvorsitzenden, Landrat Dr. Karl Döhler, für eine große Geldspende. Anlässlich seines 60. Geburtstages hatte dieser um Spenden statt um Geschenke gebeten und so 7 815 Euro gesammelt. Den selben Betrag legte die Lebenshilfe drauf, sodass sich der BRK-Kreisverband über insgesamt 15 630 Euro freuen konnte.
Weiter informierte Ulbrich über die Hauskrankenpflege, über den Betreuungsverein, über den Rotkreuzladen sowie den Rettungsdienst als größte und wichtigste Aufgabe. Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes seien dieses Jahr besonders stark gefordert gewesen, bemerkte er. Bedingt durch einen nicht unerheblichen Krankenstand sei eine große Anzahl von Mehrstunden angefallen. Die verbliebenen Mitarbeiter hätten deshalb oft persönliche Interessen sehr weit nach hinten gestellt. Für dieses große Engagement bedankte sich der Kreisgeschäftsführer ganz besonders.
Außerdem informierte er über ein Abkommen mit Tschechien, das ein wichtiger Grundstein zur grenzüberschreitenden Hilfeleistung sei.
Ein Lob sprach Thomas Ulbrich seinen Mitarbeitern in der Verwaltung aus. Diese hätten Hervorragendes geleistet, die Abteilung sei in ihrer jetzigen Struktur gut auf die Zukunft ausgerichtet.
Die könnte für Franz Damböck nun etwas ruhiger werden, verabschiedete ihn Thomas Ulbrich doch bei der Jahresabschlussfeier in den verdienten Ruhestand. Ihn bezeichnete der Kreisgeschäftsführer als wichtigen Multiplikator, der für eine hohe Akzeptanz der Rot-Kreuz-Arbeit gesorgt habe. "Er hat sich auch außerdienstlich mit Herzblut und großer Leidenschaft für den Kreisverband eingesetzt." Darauf könne man mit gutem Recht stolz sein. Es folgte die Auszeichnung von weiteren langjährigen Mitarbeitern: Für 40 Jahre unermüdliche Einsatzbereitschaft bedankte er sich bei Michael Wolf. In seiner Laudatio wies er auf die unermüdliche Einsatzbereitschaft des Jubilars hin, der in seiner Persönlichkeit für den Kreisverband als großes Vorbild betrachtet werden könne.
Für 25 Jahre Treue wurden anschließend Mario Schilffarth, Matthias Fuchs, Roland Hanto, Thomas Ferrano und Werner Kaden ausgezeichnet. Auf 20 Jahre Mitgliedschaft können Claus Malzer, Harald Biller, Thomas Hecht und Manfred Bauer zurückblicken. Bernd Wolfrum ist bereits seit 15 Jahren im Kreisverband beschäftigt.
Dr. Karl Döhler zeigte sich erfreut über die große Solidarität in der Region. Er dankte den Anwesenden für ihr Engagement und gratulierte den ausgezeichneten Jubilaren. Mit Blick auf die "staade Zeit" merkte er an, dass man nicht nur feiern, sondern versuchen sollte, ein wenig zur Ruhe und Besinnung zu kommen.
Selber Sorgenkind
Als größtes Sorgenkind nannte BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Ulbrich das Rotkreuzhaus in Selb. Neben den Kosten für die klassischen Unterhaltsmaßnahmen muss auch noch Geld für die Beseitigung eines umfangreichen Wasserschadens ausgegeben werden. Nach nur 16 Jahren Nutzungsdauer steht im Januar auch ein Heizkesselaustausch an.
Frankenpostbericht von Günter Rasp, 13.12.2017
Klarstellung zur Spende anlässlich des 60. Geburtstages von Landrat Dr. Karl Döhler: Insgesamt kamen 15.630 EURO zusammen, jeweils die Hälfte erhielt der BRK Kreisverband Wunsiedel und die Lebenshilfe.