Heinz Storms zum „Topspender Oberfrankens“
In Hof bebte die Freiheitshalle, als der Blutspendedienst des BRK die Blutspender-Elite aus Oberfranken ehrte
Wenn der Festsaal in der Hofer Freiheitshalle bebt, muss jemand Besonderes auf der Bühne stehen. Gestern war das Heinz Storms aus Frensdorf, der minutenlange Ovationen einheimste. Mehr als verdient: Für seine bisher geleisteten 200 Blutspenden kürte ihn der Blutspendedienst des BRK (BSD) zum "Topspender Oberfrankens 2018". Insbesondere die Blutspender-Kollegen aus seinem Kreisverband Bamberg bejubelten ihn lautstark. Der Titelträger selbst zeigte sich gerührt und bescheiden. Ein paar Details seines Blutspender-Werdegangs ließ er sich dennoch entlocken: "Alles begann 1972 nach meiner Bundeswehrzeit, als ich im BRK-Haus in Bamberg das erste Mal spendete", erzählt Storms. Seither habe er den ganzen Landkreis als Blutspender durchlaufen und dadurch mindestens 20 verschiedene Orte schon näher kennen gelernt. Nach geeigneten Spendeterminen erkundigt sich der 68-Jährige stets im Internet - und freue sich jedes Mal, "in ein Spendelokal zu kommen, in dem es hoch hergeht." Blutspenden sei gesellschaftlich sehr wichtig und brauche viele motivierte Menschen. Also wirbt Heinz Storms auch in seinem persönlichen Umfeld für die Blutspende, damit ihm Gleichgesinnte nachfolgen. Denn aktuell bleiben dem Oberfranken noch vier Jahre, ehe er das Spendealter von 72 Jahren überschreitet. Ein Ziel hat er bis dahin noch: "Ich möchte auch die nächste Ehrungsstufe noch erreichen!" Und das heißt: die 225 Blutspenden knacken!
Insgesamt gehörten in Hof 511 geladene Gäste aus den Kreisverbänden Bamberg, Bayreuth, Coburg, Forchheim, Hof, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels und Wunsiedel zur Blutspender-Elite Oberfrankens. Sie alle zusammen haben in ihrer bisherigen Blutspender-Laufbahn 50.650 Blutspenden geleistet. Einzeln kommt jeder auf 75, 100, 125, 150, 175 oder eben sogar 200: "Sie alle haben Karriere gemacht - als Lebensretter. Wir danken Ihnen herzlich für Ihre jahrzehntelange Verbundenheit mit der Blutspende in Bayern, für Ihre Treue sowie Ihren Einsatz für andere Menschen! Der Blutspendedienst des BRK will Ihnen mit dieser exklusiven Ehrungsveranstaltung etwas zurückgeben", betonte Georg Götz, Geschäftsführer des BSD, bei seiner Eröffnungsrede.
Und das abwechslungsreiche Bühnenprogramm kam bei den Geehrten an. Dazu beigetragen hat das Interview-Dreiergespann mit BR-Moderator Michael Sporer, Behindertensportler Felix Brunner und Bergsportlerin Gela Allmann. Alle drei Protagonisten traten gemeinsam in ihrer Rolle als Blutspendebotschafter auf. Insbesondere Gela Allmann und Felix Brunner haben durch ihre Geschichten eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, dass es treue Blutspender gibt, die sich immer und immer wieder für andere Menschen stark machen.
So erzählte Gela Allmann von ihrem Bergunfall auf Island, der sie 800 in die Tiefe riss. Felix Brunner erhielt nach einem schweren Kletterunfall und Absturz in den Bergen rund 800 Blutkonserven, um zu überleben. "Beide sind nach wie vor ihren Unfällen Sportskanonen vor dem Herrn und beeindrucken immer wieder mit spektakulären Aktionen", verdeutlichte Michael Sporer. Felix beispielsweise als Monoskifahrer sowie erster Handbiker, der eine Transalp wagte. Gela rennt immer wieder gern energiegeladen die Berge hoch. "Ich will jedem zeigen, wie wunderbar das Leben ist und dass man es einfach auskosten muss. Aber das alles funktioniert nur durch Sie - die Helden des Alltags", unterstrich sie. "Wir möchten Ihnen stellvertretend für alle Patienten, denen Sie bereits mit Ihrem Blut das Leben gerettet haben, von Herzen danken. Machen Sie weiter und tragen Sie unsere Botschaft weiter!", betonte Felix Brunner.
Natürlich war jeder geladene Gast selbst auch Protagonist auf der Bühne - die Ehrennadel überreichten ihnen in diesem Jahr erstmals neben den Geschäftsführern des BSD, Georg Götz und Dr. Franz Weinauer, auch Funktionäre der jeweiligen Kreisverbände. Für den Kreisverband Wunsiedel war es Kreisgeschäftsführer Thomas Ulbrich.
Kabarettist Chris Boettcher rundete mit seiner humoristischen Showeinlage das Unterhaltungsprogramm so ab, dass die Geehrten zufrieden und mit einem Lachen die Ehrung verließen.