Gut besucht, wie nie zuvor: Mitgliederversammlung mit Wahlen am 29.04.2017
... mit einer rekordverdächtigen Teilnehmerzahl fand am vergangen Samstag, den 29. April 2017, im Rot-Kreuz-Haus in Marktredwitz eine große Mitgliederversammlung des BRK-Kreisverbandes Wunsiedel i.F. statt.
Erfolg macht erfolgreich ... so könnte man das immense Interesse an der Mitgliederversammlung vielleicht interpretieren. 115 Teilnehmer, davon 103 Wahlberechtigte fanden sich ein. Bei der letzten Mitgliederversammlung im krisengeschüttelten 2013 waren es lediglich 54.
Der Vorsitzende Dr. Karl Döhler eröffnete die Sitzung und begrüßte die anwesenden Mitglieder, die Presse sowie die Ehrengäste Horst Geißel, stv. OB Marktredwitz, Wolfgang Plattmeier, Vorsitzender BRK-Bezirksverband Ober-/Mittelfranken Bgm.a.D. und Gernot Jungbauer, Geschäftsführer BRK-Bezirksverband Ober-/Mittelfranken.
Vor den Grußworten der Ehrengäste gedachte die Versammlung in einer Schweigeminute der verstorbenen Mitglieder der vergangen vier Jahre. Jeder Einzelne dieser zu Lebzeiten ehrenamtlich im Sozialdienst, in den Bereitschaften, der Wasserwacht oder der Bergwacht des Roten Kreuz verankerten, bedeutet einen großen Verlust sowohl für die Familien als auch für die Gesellschaft, in der sie gewirkt haben.
Horst Geißel dankte in seinem Grußwort den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern für Ihren Einsatz zum Wohle der Gesellschaft. Wolfgang Plattmeier zollte dem Kreisverband große Anerkennung für die einzigartige, positive Entwicklung.
Der Vorsitzende, Dr. Döhler, berichtete anschließend über die vergangen vier Jahre.
Nachdem er mit der Übernahme des Vorsitzes im Jahr 2009 ein schweres Erbe antrat - der BRK-Kreisverband Wunsiedel befand sich damals in einer existentiellen Krise - war das Ziel klar: Der Kreisverband sollte erhalten bleiben. Entscheidend für die Stabilisierung war die zeitnahe Analyse der wesentlichen Ursachen und die sofortige Umsetzung unseres Sanierungskonzeptes, dass auch von den beiden damaligen Landesgeschäftsführern Herrn Leonhard Stärk und Herrn Dieter Deinert mitgetragen wurde. In den letzten vier Jahren wurde die ganzheitliche Betrachtung des Kreisverbandes fortgeführt. Über das Neu-Definieren der Wertschöpfungskette sowie die Veränderung der Aufbau- und Ablauforganisation, bis hin zu einer konsequenten Führung und Kommunikation. Betrachtet man heute den Kreisverband, so ist dieser mit dem aus der Vergangenheit nicht mehr vergleichbar. Die aktuelle Entwicklung zeigt den BRK-Kreisverband heute als eine der größten Hilfsorganisationen der freien Wohlfahrtspflege im Landkreis, aber auch als leistungsfähiges Unternehmen in den sozialen Aufgabenfeldern. Durch wirtschaftlich erfolgreiches Handeln ist es gelungen, soziale Aufgabenfelder aufrecht zu erhalten und Angebote - die der Staat nicht mehr selbst ausführen kann oder will - wieder zu übernehmen. Eines war für uns alle sehr deutlich: Wirtschaftliches Handeln steht keinesfalls im Widerspruch zur Erfüllung unserer Aufgaben. Jedoch können wir nur, wenn wir wirtschaftlich erfolgreich sind, auf Dauer wirkungsvoll Hilfe leisten. Diese Sichtweise wird vom BRK-Landesverband sowie vom Bezirksverband, in gleicher Weise getragen. Daher wurde der BRK-Kreisverband Wunsiedel i.F. eingeladen im Rahmen der landesweiten Schatzmeistertagung im Februar 2016 - als "best pratice" Kreisverband - mit der vorbildlichen Sanierung sein richtungsweisendes Modell vorzustellen. Eine derartige Entwicklung eines Kreisverbandes ist innerhalb des Roten Kreuzes einzigartig. Es gibt keine vergleichbare Entwicklung eines Rot-Kreuz-Verbandes. Selbst der Generalsekretär und Vorsitzende des Vorstandes des Deutschen Roten Kreuzes - Christan Reuter - war beeindruckt und würde sich eine derart konsequente Umsetzung auch innerhalb einzelner Kreisverbände des Deutschen Roten Kreuzes wünschen. Selbst unter veränderten öffentlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnten die angestrebten Ergebnisziele in vollem Umfang erreicht werden. Der Rückbau von defizitären Aufgabenfeldern und der zeitgleiche Aufbau von neuen - für den Kreisverband lohnenden Bereichen - ist geglückt. Die Marktveränderung und die Steuerung der Aufgabenfelder wirkten sich unmittelbar sowohl bei den Erträgen als auch bei den Aufwendungen für Leistung und Personal aus. Als wichtiger Punkt sind hier aber auch die weiteren Entwicklungsstufen des Kreisverbandes - bezogen auf die einzelnen Aufgabenfelder - zu sehen. Gerade im Bereich der sozialen Arbeit ist ein deutliches Wachstum sichtbar. In den letzten Jahren ist eine stetig steigende Zahl gemeinnütziger Organisationen zu erkennen. Der allgemeine Bekanntheitsgrad des Roten Kreuzes ist jedoch hoch. Es ist als "das" Schutzsymbol bekannt. Weniger bekannt sind die vielfältigen Angebote des Kreisverbandes und seine Abhängigkeit von Spendengeldern. Viele Bürgerinnen und Bürger nehmen den BRK-Kreisverband sogar als staatliche Einrichtung oder als Wirtschaftsunternehmen wahr. Der Kreisverband ist immer da und wird allgemein als selbstverständlich wahrgenommen. Von dieser Wahrnehmung aus, hat die Öffentlichkeit gewisse Erwartungen an uns. Der Turnaround ist eingeleitet und spiegelt sich deutlich sichtbar in den positiven Jahresergebnissen ab dem Jahr 2015 wieder. Eine weitere Trendwende wurde im Jahresergebnis 2016 erreicht. So konnte nicht nur ein positiver Jahresabschluss erreicht werden, es ist auch gelungen das negative Eigenkapital zu drehen.
Damit ist die Sanierungsphase erfolgreich abgeschlossen, hängt jedoch nach wie vor "an einem seidenen Faden". Nun kommt es darauf an, "Kurs zu halten".
Der Vorsitzende brachte auch Informationen aus dem Landesverband mit zum Thema "Grenzüberschreitenden Rettungsdienst": In den Bemühungen um eine Neuordnung des grenzüberschreitenden Rettungsdienstes zwischen Bayern und Tschechien hat das BRK einen wichtigen Teilerfolg erzielt. Seit Oktober 2016 ist es nun auch schriftlich in einer Kooperationsvereinbarung formuliert. Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rettungsdienst für die drei tschechischen Bezirke Karlsbad, Pilsen und Südböhmen sind nun alle Organisationsstrukturen und Behörden verbindlich miteinander verbunden.
Die Kooperationsvereinbarung enthält Vorgaben für die Koordinierung grenzüberschreitender Rettungsdiensteinsätze, etwa die Alarmierung der Einsatzkräfte und die Durchführung des Einsatzes bis zur Aufnahme in eine geeignete medizinische Versorgungseinrichtung. Die Vereinbarung betrifft in der praktischen Durchführung auf bayerischer Seite die Integrierten Leitstellen Hochfranken mit Sitz in Hof, Nordoberpfalz mit Sitz in Weiden, Amberg, Regensburg, Straubing und Passau. Innerhalb des Bayerischen Roten Kreuzes sind insgesamt 25 Rettungswachen in 8 Kreisverbänden davon betroffen.
Größten Dank sprach der Vorsitzende den Vorstandsmitgliedern, den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, dem Kreisgeschäftsführer Thomas Ulbrich, den hauptamtlichen Mitarbeitern im Rettungsdienst, der Verwaltung und allen anderen Bereichen sowie allen Spendern und Fördermitgliedern (rund 8% der Landkreisbevölkerung) aus. Er bedankte sich für das Vertrauen und die Unterstützung.
Herr Ulbrich berichtete sodann über den Geschäftsverlauf des Kreisverbandes seit 2013. Anschließend trug der Schatzmeister des Kreisverbandes, Hans Blüml, den Finanzbericht und die Revisionsergebnisse der letzten Prüfung vor. Den Bericht des Haushaltsausschusses übernahm Ralf Wippenbeck, stv. Vorsitzender des Haushaltsausschusses.
Als nächstes standen die die folgenden Tagesordnungspunkte auf dem Programm: "Bericht des Wahlvorbereitungsausschusses", "Bildung des Wahlausschusses" "Durchführung von Neuwahlen"
Alle vier Jahre werden die Vorstandschaft, der Haushaltsausschuss sowie die Delegierten und Ersatzdelegierten zu den Bezirks- und Landesversammlungen des Roten Kreuzes für eine neue Amtsperiode von vier Jahren gewählt. Diesmal war es wieder so weit.
Entsprechend der eingegangenen gültigen Vorschläge und der eingeholten Einverständniserklärungen der Kandidaten, stimmten die anwesenden wahlberechtigten Mitglieder über ihre Wunschkandidaten ab.
In der Vorstandschaft wurden in Ihrem Amt bestätigt bzw. neu gewählt:
Vorsitzender: Dr. Karl Döhler,
1. Stv. Vorsitzende: Bernd Weinmeyer
2. Stv. Vorsitzende: Karin Fleischer
Schatzmeister: Andreas Pöhlmann
Stv. Schatzmeister: Axel Simon
Chefarzt: Dr. Michael Hoffmann
Stv. Chefarzt: Thomas Kieke
Justiziarin: Andrea Pohl
Im Haushaltausschuss des BRK-Kreisverbandes amtieren künftig:
Dietmar Drewello, Hans-Martin Bäcker, Andreas Schill, Beate Fischer, Wolfgang Hager, Ralf Wippenbeck, Ersatzmitglieder: Rainer Huscher, Karl-Heinz Schaller, Simon Schindler,
Als Delegierte wurden gewählt:
Bezirksversammlung: Petra Drewello, Christian Korb, Wolfgang Hager, Karl-Heinz Scholz
Ersatzdelegierte: Oliver Böer, Steffen Moosbrugger, Rainer Huscher
Landesversammlung: Petra Drewello, Steffen Moosbrugger
Ersatzdelegierte: Harald Müller, die Bestimmung eines Ersatzdelegierten erfolgt durch die Vorstandschaft.
Nachdem keine weiteren Anträge, Wünsche oder Fragen vorlagen, wurde die Versammlung von Herrn Dr. Döhler geschlossen.
Heidi Kauer, 02.05.2017