Die neue Wache hat sich schon bewährt
Das Rote Kreuz weiht den fünften Rettungs-Standort im Landkreis ein. Von Röthenbach aus sind die Notfallhelfer seit 1. September schon 250 Einsätze gefahren.
Arzberg/Röthenbach - Es war ein zähes Ringen, bis das Notwendige umgesetzt war: Politik und Rotes Kreuz wollten die Rettungswache in Röthenbach, die Kassen machten Probleme. Nun, bei der offiziellen Einweihung am Freitag, zeigte sich, wie dringend nötig dieser fünfte Stützpunkt im Landkreis ist: Von ihm aus wurden seit 1. September bereits über 250 Einsätze gefahren.
Zwar gibt es im Landkreis Wunsiedel bisher bereits durchgehend besetzte Rettungswachen in Marktredwitz, Wunsiedel, Selb und Kirchenlamitz. Im Raum Arzberg aber gab es eine Lücke, die jetzt geschlossen wurde. Der starke Verkehr auf der zwei-spurigen Bundesstraße 303 aus und in Richtung Osten erfordert hier verstärkt Einsätze von Polizei und Rettungsdienst.
Eigentlich hätte der Rettungsstandort Röthenbach schon im Juli in Betrieb gehen sollen. Zum einen aber zogen sich die Verhandlungen mit dem Kostenträger noch hin. Zum anderen aber war auch die Frage nach dem Standort noch nicht ganz geklärt. Hatte das Rote Kreuz ursprünglich einen Platz in Seußen angedacht, so fiel die Wahl letztlich auf den Ortsrand von Röthenbach. Hier ist die Rettungswache beim Bauhof angegliedert. Damit ist auch im Winter die Frage des Schneeräumens gelöst.
Landrat und BRK-Kreisvorsitzender Dr. Karl Döhler unterstrich bei der Einweihung am Freitag, dass der neue Standort bereits seine Feuertaufe bestanden habe. Die vielen Einsätze in den vergangenen Wochen unterstrichen deutlich, wie notwendig die neue Einrichtung sei. BRK-Geschäftsführer Thomas Ulbrich blickte bei der Einweihung auf "lange und zähe Verhandlungen" zurück, die der Einrichtung vorangegangen seien. Seit sieben Wochen nun sei der neue Rettungswagen der jüngsten Generation in Röthenbach stationiert. In zwei Schichten sei hier von 8 bis 24 Uhr die Wache mit jeweils zwei Mann besetzt. Auch wenn die Träger der Sozialversicherung nicht gleich zugestimmt haben, so habe sich die neue Rettungswache in den vergangenen Wochen bereits bestens bewährt.
Ulbrich bedankte sich bei der Stadt Arzberg, die die Räume im Bauhof zur Verfügung stelle. Ein eigener Bau sei derzeit nicht realisierbar gewesen, weil die Zustimmung der Kostenträger erst einmal nur für zehn Jahre gelte. Nicht einfach sei auch die Standortsuche davor gewesen. Denn eine Rettungswache mitten in einem Ort sei wegen der Alarmierung, der Schnelligkeit, aber auch der Lautstärke des Martinhorns nicht optimal. Hier in Röthenbach sei die Wache ideal am Ortsrand untergebracht und das Fahrzeug erreiche von hier aus in Kürze die Bundesstraße. Dazu sei hier auch sichergestellt, dass im Winter geräumt sei, weil auf dem Bauhof Räumfahrzeuge stationiert sind.
Immerhin bereits 8000 gefahrene Kilometer seit dem 1. September sprächen für sich, sagte Ulbrich. Das seien immerhin zwischen vier und sechs Einsätze am Tag. Schließlich würden die Helfer aus Röthenbach bei den benachbarten Rettungsstandorten bis Marktredwitz du in den Landkreis Tirschenreuth hinein aushelfen, wenn die dort stationierten Fahrzeuge bereits zu einem anderen Einsatz unterwegs sind.
Arzbergs Bürgermeister Stefan Göcking freute sich über die neue Einrichtung, hieß die Aktiven des BRK willkommen und überreichte an BRK-Kreisgeschäftsführer Ulbrich ein Arzberger Stadtwappen.
Quelle: Frankenpost, 21.10.2017