Corona-Patienten sollen Infektion auch angeben
Die Corona-Pandemie stellt das Gesundheitswesen vor enorme Herausforderungen.
WUNSIEDEL Die Corona-Pandemie stellt das Gesundheitswesen vor enorme Herausforderungen. Davon betroffen sind auch die Rettungsdienste. Auch der BRK-Rettungsdienst des Kreisverbands Wunsiedel verzeichnet eine deutliche Zunahme von Einsatzzahlen.
Laut einer Pressemitteilung sind hier derzeit 105 Frauen und Männer beschäftigt, darunter 14 in Ausbildung. Im Jahr 2019 wurden sie täglich im Schnitt zu 59 Einsätzen gerufen. Im Zuge der Corona-Pandemie haben sich die Einsatzzahlen um fast zehn Prozent erhöht. "Dennoch sind wir uneingeschränkt einsatzbereit", sagt Kreisgeschäftsführer Thomas Ulbrich. "Gerade in der jetzt sehr schwierigen Zeit der Corona-Krise ist es von entscheidender Bedeutung, dass die akute medizinische Versorgung der Menschen in unserem Landkreis weiterhin sichergestellt ist.
"Man könne die vermehrten Einsätze mit dem vorhandenen Personal aus haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften noch bewerkstelligen. Dazu beigetragen habe auch die Schließung der Berufsfachschule für Notfallsanitäter in Bayreuth. "Unsere 14 Auszubildenden konnten dadurch kurzfristig in den Rettungsdienst zur Unterstützung eingesetzt werden.
"Bereits mit Beginn der Corona-Krise hatten die Verantwortlichen einen eigenen Hygieneplan aufgestellt. Die Sicherheit sowie der Eigenschutz der Einsatzkräfte ist laut Ulbrich wesentlicher Bestandteil zur Aufrechterhaltung der Einsatzdienste und liege den Verantwortlichen deshalb besonders am Herzen. "Unsere Beschäftigten haben hierzu klare Vorgaben, um sich selbst, aber auch die anvertrauten Patienten entsprechend zu schützen.
"Gerade in der Notfallrettung ist es nicht immer leicht, den geforderten Mindestabstand einzuhalten, aber die Versorgung der Patienten müsse gewährleistet sein. Die BRK-Mitarbeiter sind mit entsprechender Schutzausrüstung ausgestattet. Das bedeutet aber gerade in der jetzt schwierigen Zeit eine enorme zusätzliche Belastung der Beschäftigten, bei bis zu zwölf Stunden Schichtdienst.
Ähnlich wie in den Kliniken stehen auch die Beschäftigten im Rettungsdienst anvorderster Front und sind täglich mit Covid-19 Patienten in Kontakt und damit dem höchsten Infektionsrisiko ausgesetzt. Viele von ihnen verschweigen aber oftmals im Rahmen des Notrufes ihre Infektion. Dadurch besteht eine nicht zu unterschätzende Gefahr für unsere Einsatzkräfte sich zu infizieren. Bei einigen Fällen ist beim Eintreffen schon die Infektion bekannt, bei anderen stellt sich dieses erst später heraus. "Unsere Beschäftigten kommen hier oftmals an ihre Belastungsgrenzen", weiß Ulbrich. Es seibe eindruckend, was in den vergangenen Wochen von den Beschäftigten aller Rettungsdienste geleistet wurde und weiterhin wird.