Soldaten helfen, wo sie können
Seit einigen Tagen gibt es im Wunsiedler Impfzentrum uniformierte Mitarbeiter. Sie sind vor allem für administrative Tätigkeiten zuständig.
Wunsiedel/Weiden. Der Feind, dem die acht Bundeswehrsoldaten im Landkreis Wunsiedel gegenüberstehen ist klein. Winzig klein sogar. Und er ist gefährlich, mitunter tödlich. Acht junge Männer in Uniform sind seit Anfang Januar im Wunsiedler Impfzentrum im Einsatz. "Das Landratsamt Wunsiedel hatte einen Amtshilfe-Antrag gestellt, dem wir natürlich gerne nachkommen", sagt Informationsfeldwebel Mario Hönig im Gespräch mit der Frankenpost. Impfungen sind der Schlüssel im Kampf gegen das Coronavirus. Im Landkreis führen diesen die Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Wie berichtet, ist der organisatorische und logistische Aufwand enorm. Und hier kommt die Bundeswehr ins Spiel. Die Soldaten des Artilleriebattaillons 131 aus der Ostmark-Kaserne in Weiden helfen, wo immer sie benötigt werden. Vorerst bis Ende Februar sind sie zum Einsatz in Wunsiedel abgeordnet. "Unser Battaillon unterstützt Impfzentren oder hilft in Seniorenheimen oder Kliniken in ganz Süddeutschland", sagt Hönig. In Wunsiedel sind sie vor allem im administrativen Bereich tätig, das heißt, sie transportieren Material für die mobilen Impfteams oder erledigen die unterschiedlichsten Verwaltungsarbeiten.
In der Kaserne in Weiden sind 720 Soldaten beschäftigt. Alle, die im Kampf gegen das Coronavirus helfen, haben sich freiwillig gemeldet. "Ich habe bislang nur positive Rückmeldungen erhalten. Unsere Männer fühlen sich in Wunsiedel akzeptiert und wertgeschätzt", sagt Hönig. Dies bestätigt auch der Geschäftsführer des BRK im Landkreis Wunsiedel, Thomas Ulbrich. Er freut sich über die Helfer in Uniform.
Obwohl der Einsatz an sich ziviler Natur ist, sind die Soldaten verpflichtet, während des Tages als Angehörige der Bundeswehr erkennbar zu sein. "Es sei denn, sie erhalten eine persönliche Schutzausstattung gestellt", erklärt Hönig. In Wunsiedel ist das nicht der Fall, da sie nicht als Sanitäter arbeiten, die direkt beim Impfen mitwirken. Im "normalen Leben" transportieren die Männer - Frauen sind in der Wunsiedler Abordnung nicht dabei - Munition, bedienen Geschütze oder kochen für die Truppe. Auch bei militärischen Auslandseinsätzen sind die Weidener Soldaten gefragt.
Seit Jahren hilft die Bundeswehr bei Katastrophen. Im vergangenen Jahr schaufelten die Soldaten zum Beispiel riesige Mengen Schnee, als das Alpenvorland unter der weißen Pracht versank. Der derzeitige Einsatz im Kampf gegen das Coronavirus ist noch einmal anderer Natur. Ich glaube, alle sind stolz, wenn sie hier einen einen Beitrag leisten können", sagt Hönig.