Polizei schnappt Müllfrevler
Am Sonntagmorgen liegen am Eingang des BRK-Sozialkaufhauses „Henry“ Berge von Müll. Jetzt muss der Täter den Unrat unter den Augen der Beamten wegräumen.
Marktredwitz. Da hat es sich jemand sehr einfach gemacht. Weil er offenbar nicht wusste, wohin mit seinem Unrat, schlichtete er damit einfach den Eingang des Sozialkaufhauses "Henry" des BRK in der Ludwig-Thoma-Straße zu. Als am Sonntag BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Ulbrich vorbeifuhr, traute er seinen Augen kaum. "Wir sind ja hier einiges gewöhnt, aber so schlimm war es noch nie", sagt er im Gespräch mit der Frankenpost . Schnapsflaschen, Farbeimer, Truhen, dreckige Decken, alte Kleidung und noch viel mehr lag am Eingang des Geschäfts verstreut. "Ich habe dann die Polizei informiert, da wir uns das nicht bieten lassen."
Tatsächlich haben die Beamten zwischen all dem Unrat einen Kontoauszug mit einer Adresse gefunden und sind so dem Müllfrevler auf die Schliche gekommen. Dieser erhielt noch am Sonntag Besuch von der Marktredwitzer Polizei und musste das Malheur eigenhändig unter den Augen der Beamten beseitigen.
"Gegenüber dem ,Henry' ist ein großer Wohnblock. Ich habe mehrere Leute gefragt, die aus dem Fenster sahen, aber niemand hat etwas bemerkt", sagt Ulbrich.
In den vergangenen Jahren ist das "Henry" immer wieder von Müllfrevlern heimgesucht worden. "Wir müssen hier ständig Unrat wegräumen, das ist eine ungute Situation." Letztlich wälzen die Täter die Arbeit und Entsorgungskosten einfach an den Sozialverband ab." Wäre der Täter nicht ausfindig gemacht worden, hätte ich am Nachmittag den Rot-Kreuz-Bus geholt, den Müll eingesammelt und ihn am Montag weggeschafft", so Ulbrich.
Vor einigen Jahren haben Rowdys den Sozialladen, der eigentlich für die sozial Schwachen in der Region gedacht ist, einmal sogar mit Eiern bombardiert. Damals dauerte es Stunden, bis die glibberige Masse entfernt war. Auch andere derartige Einrichtungen in der Region werden immer mal wieder von Müllfrevlern angesteuert.
Dass der Täter vom Sonntag vielleicht dachte, der Unrat ließe sich noch verkaufen, ist übrigens ausgeschlossen: Leere Schnapsflaschen, auf der Straße liegende Decken oder alte Farbkübel mit eingetrockneter Farbe kann nun wirklich niemand gebrauchen.
Ob der schnell ermittelte Täter eine Anzeige erhält, kann Thomas Ulbrich nicht sagen. Vermutlich dürfte dies aber der Fall sein.