Ehrennadel des BRK für Erika Hippmann
Die Selberin leistet seit 65 Jahren Dienst beim Roten Kreuz. Mit ganz persönlichen Worten hält sie Rückschau und dankt. Selb - Der Liebe wegen ist Erika Hippmann vor 65 Jahren zum Bayerischen Roten Kreuz gekommen. Die Liebe ist geblieben. Von Petra Drewello, BRK-Kreisbereitschaftsleiterin, und Herta Mörl, Leiterin des Selber BRK-Sozialdienstes, nahm Erika Hippmann die Ehrennadel entgegen. Ursula Heubach wurde für zehn Jahre Treue zum BRK geehrt.Das ehrenamtliche Engagement sei anstrengend und hoch angesehen, sagte Petra Drewello und an Erika Hippmann gewandt: "Wir wissen, was du geleistet hast für den Kreisvorstand im Sozialdienst." Mit Geschichten und Anekdoten erinnerte sich Erika Hippmann Jahrzehnte zurück.
Wer zum Roten Kreuz wollte, musste einen einwandfreien Leumund haben und ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Der Sozialdienst beim BRK war Damen vorbehalten, die Zeit hatten und sich der Wohltätigkeit widmen wollten. Die Mutter des Mannes, den Erika Hippmann heiratete, habe sie in jungen Jahren zum BRK mitgenommen. Sie fasste zusammen, wie viel Herzblut und Opfer in der Arbeit für die Menschen stecke. "Es adelt das Amt, weil wir es ehrenamtlich machen."Humorvoll erzählt Erika Hippmann von den Kaffeenachmittagen im früheren Rotkreuzheim, über die Buch geführt wurde. Und wer das Jahr über immer da war, bekam zur Weihnachtsfeier eine Einladung. "Diese Einladungen waren sehr begehrt." Besonders bedürftige Menschen bekamen ein Päckchen nach Hause gebracht. "Damals stand jeder über 80 in der Zeitung. Dann kam der Geburtstagsbesuchsdienst." Das Glas Honig oder die Flasche Wein zu überreichen, sei eine Nachmittag füllende Beschäftigung gewesen.In die Zeit, als das Selber BRK aufblühte, fielen auch die Gründungen der Mutter-Kind- und der Seniorengymnastikgruppe.
Herta Mörl leitet die Gruppe der Turnerinnen bis heute, die älteste Dame ist 91 Jahre alt. Mit den legendären Faschingsveranstaltungen ging die Gruppe auf "Tournee". Bis nach Wunsiedel sei man gekommen, erzählte Erika Hippmann. "Das hat viel Spaß und Freude gemacht." Sehr berührt habe sie auch die Zeit der Grenzöffnung zur DDR. Großeinsätze sind es gewesen, mit wochenlangem Nachtdienst. "In der für uns befriedigenden Zeit, im Herbst 1989, haben wir den Urgedanken des Roten Kreuzes, helfen und dienen, von Herzen ausgelebt."Nach 24 Jahren Dienst im Kaffeezelt auf dem Goldberg und 33 Jahren Rathaus-Café zum Bürgerfest will es Erika Hippmann ruhiger angehen lassen. Ganz bescheiden und mit einem Gestus, in dem das Wirken in 65 Jahren zu spüren ist, dankt sie den Damen und dem Geist des guten sozialen Miteinanders: "Es waren schöne Jahre im Roten Kreuz. Ich danke."