Ärmel hoch für den zweiten Pikser
Ein mobiles Team des Roten Kreuzes bietet zum zweiten Mal in Arzberg die Impfung gegen das Corona-Virus an. Am heutigen Donnerstag geht es mit der Aktion weiter.
Rudolf Landgraf hat bereits zum zweiten Mal den Ärmel hochgekrempelt. Er ist einer von 90 Frauen und Männern, die am Mittwoch im Zuge der Impfkampagne des Landkreises Wunsiedel bei einem Impftermin in der Arzberger Bergbräu die zweite Dosis des Biontech-Pfizer-Vakzins zum Schutz vor dem Sars-CoV-2-Virus gespritzt bekommen haben. Weitere 29 Senioren waren zu ihrem ersten Impftermin angemeldet.
Am heutigen Donnerstag geht es in Arzberg mit der Impfaktion des mobilen BRK-Teams weiter. Heute sind nur Menschen an der Reihe, die ihre erste Impfung erhalten.
Außer den Helferinnen und Helfern des Roten Kreuzes waren am Mittwoch zudem eine Soldatin und zwei Soldaten der Bundeswehr in Weiden sowie der Marktredwitzer Radiologe Dr. Martin Kollerer und der Wunsiedler Zahnarzt Dr. Axel Pfitzner vor Ort. Er weist im Gespräch mit der Frankenpost darauf hin, dass alle Mitglieder des Teams vor jedem Impftermin getestet würden. "Die Leute können sich darauf verlassen: Wir sind clean."
Nach der ersten Impfung habe er so gut wie gar keine Nebenwirkungen verspürt, berichtet Rudolf Landgraf. "Ich hatte keinerlei Beschwerden", sagt der 84-Jährige, der in wenigen Tagen sein 85. Lebensjahr vollendet. "Nur der linke Arm, in den ich die Spitze bekommen habe, war für kurze Zeit ein bisschen müde." Daher ist der frühere Arzberger Postbeamte, der voller Stolz berichtet, dass er bereits seit 25 Jahren Rentner ist, auch zuversichtlich für die zweite Impfung. Er hegt keinerlei Befürchtungen, dass dieses Mal Nebenwirkungen auftreten könnten. Im Gegenteil: Der Senior ist froh, dass er nun geschützt ist. "Wenn alles so bleibt, wie es ist, dann bin ich sehr zufrieden", sagt er. "Wichtig ist, dass der Kopf noch in Ordnung ist, dass ich meinen Humor nicht verliere und dass ich noch ein bisschen was machen kann, zum Beispiel Zeitung lesen und Rätsel raten."
Ilse Dienebier ist schon 88 Jahre alt. Sie war zunächst skeptisch gegenüber der Corona-Impfung, wie sie sagt. Generell stehe sie Impfungen eher ablehnend gegenüber. "Aber so wie die Lage mit dem Virus momentan ist, muss man sich unbedingt impfen lassen", meint sie. "Das ist nötig, damit das Zeug endlich wieder weggeht."
Diese Meinung vertreten auch Dr. Martin Kollerer und Dr. Axel Pfitzner. Sie sind nach ihrer Aussage zwei von rund 50 Ärztinnen und Ärzten, die sich für die Impfkampagne im Landkreis Wunsiedel zur Verfügung gestellt haben. Einen Ärztemangel für die Impfstrategie gebe es also in der Region nicht - im Gegensatz zu anderen Gegenden Bayerns. "Unsere Aufgabe bei den Impfterminen ist es, die Menschen aufzuklären, eine Anamnese zu erstellen und aufzupassen, falls es zu Komplikationen käme", erläutert Martin Kollerer. Die meisten Frauen und Männer, die geimpft werden wollen, seien sehr entspannt und hätten keinerlei Angst.
Ein großes Lob haben die beiden Mediziner für die Impfteams des Roten Kreuzes übrig: "Sie leisten eine tolle Arbeit und sind auch samstags und sonntags unterwegs." Die Frauen und Männer von der Bundeswehr unterstützten das BRK und die Ärzte vor allem durch ihre umfassenden EDV-Kenntnisse. Den Impftermin am Mittwoch in Arzberg organisierte federführend Regina Erdmann vom BRK Wunsiedel. Sie sorgte unter anderem dafür, dass alle Formulare und Listen ordentlich ausgefüllt wurden, kümmerte sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen um das Wohl der Seniorinnen und Senioren und beantwortete jede Menge Fragen.
Bürgermeister Stefan Göcking, der sich vor Ort über den Impftermin informierte und ebenfalls für Fragen zur Verfügung stand, zeigte sich erfreut, dass die Impfteams auch in den Städten und Gemeinden des Landkreises Termine anbieten. "Das ist unter anderem auch deswegen gut, weil dann die alten Menschen nicht weit herumfahren müssen. Und ich bin erleichtert, dass schon so viele unserer betagten Bürgerinnen und Bürger geimpft sind." Die Stadt stelle für diesen Zweck den Saal der Bergbräu sehr gerne zur Verfügung. Auch Hausmeister Jürgen Ziegler helfe bereitwillig mit.